Wilde Hexen, flotte Tänzerinnen

Hayingen: Mit vielen Hästrägern befreundeter Zünfte eröffneten die Gomba-Deifl aus Indel-/Anhausen und die Münzdorfer Goischder die Fasnetsaison. Es gab sehenswerte Vorführungen und natürlich war Party angesagt.

Auftritt der Xälzbären in Münzdorf bei Hayingen

Bereits zum 14. Mal hatten die Narren aus dem Lautertal zum Brauchtumsabend am Freitag in die Hayinger Festhalle eingeladen und zahlreiche Hästräger ließen es sich nicht nehmen, gemeinsam mit den Gomba-Deifl und den Goischder zu feiern. Zum ersten Mal war die Bar in ein Zelt im Außenbereich verlegt worden, was der Stimmung zunächst etwas Abbruch tat. Nach und nach aber kam die Fasnetgesellschaft in Schwung, was wohl auch den abwechslungsreichen und sehenswerten Tanz- und Akrobatikeinlagen sowie der ohrenbetäubenden Stimmungsmusik der Pfronstetter Schalmaien, der Münsinger Hexenkapelle, der Ingerkinger Lombakapell und der Dürnauer Xälzbära-Guggenmusik zu verdanken war.

Wilde Hexen aus Münsingen, Böttingen und Kohlstetten, Stomba-Sprengr aus Hundersingen und Schäf aus Pfronstetten bauten auf der Bühne waghalsige Pyramiden, schüttelten ihre krausen Mähnen, ließen ihre Augen rot funkeln und tanzten ausgefallene Choreografien. Gerne waren die Narren nach Hayingen gekommen, was aus den kurzen Grußworten der jeweiligen Zunftmeister herauszuhören war.

Die beiden Moderatoren Armin Przirembel (Goischder Münzdorf) und Daniela Meding (Gomba-Deifl Indel-/Anhausen) unterhielten ungezwungen und forderten das närrische Volk auf, mitzumachen und die Akteure anzufeuern. "Also wenn Ihr so bleibt wie jetzt, machen wir Party bis morgen früh um 5 Uhr", freute sich Meding, als es die Gäste endlich nach einem untypisch ruhigen Anfang bei der grandiosen Show-Einlage der Hungerberghexen auf die Bänke zog und zu Begeisterungsstürmen mitriss. "Des isch Fasnet", lobte dann auch Jens Warmsbach, der nach schweißtreibenden Akrobatikkünsten das Wort ergriff. Die Münsinger Hexen - allen voran die Kinderhexen - präsentierten sich wieder einmal als überragende Sprung- und Tanzhexeneinheit, sie stapelten und schmissen sich gegenseitig in die Höhe und scheuten sich auch nicht vor waghalsigen Pyramidenformationen.

Traditionell gestalteten auch die Eglinger Gardemädchen das Programm mit. "Wir sind schon zum 14. Mal dabei und kommen immer wieder gerne", war von ihnen zu hören. Wie in jedem Jahr präsentierten die acht Tänzerinnen beim Brauchtumsabend zum ersten Mal in dieser Fasnetsaison ihren neuen Gardetanz und sorgten für einige echte Hingucker. Sehr zur Freude des männlichen Publikums schmissen sie ihre Beine in die Höhe und ließen sich in vollem Schwung hinunter in den Spagat fallen. Sie zeigten sich spritzig und elegant, aufreizend und mitreißend und mehr als bereit für die anstrengende Zeit, die vor ihnen liegt.

Waren bei dieser Tanzeinlage die Männer auf ihre Kosten gekommen, so hatten die Brandweinhexen aus Kohlstetten in gewohnter Manier ein Bonbon für die Frauen parat. Mehrere Prachtexemplare zeigten gleich drei verschiedene Show-Tänze, traten mal als Polizisten, dann als Knackis und schließlich oben ohne auf und konnten sich der ungeteilten Aufmerksamkeit weiblicher Zuschauer sicher sein.

Autor: MARIA BOCHING, 21.01.2014  „ALB Bote“